Preise und Auszeichnungen

Die Juristische Fakultät steht für Exzellenz – sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. Dies spiegelt sich in den zahlreichen Preisen wieder, die Studierende, Dozierende und Forschende an der Fakultät erhalten.

Ars Legendi-Preis für exzellente Hochschullehre

Prof. Dr. Stephan Lorenz (2013)

Der Stifterverband und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben 2013 Prof. Dr. Stephan Lorenz mit dem renommierten Ars Legendi-Preis für exzellente Hochschullehre ausgezeichnet. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis soll einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern.

Die Auszeichnung nimmt besonders Bezug auf Prof. Dr. Lorenz' herausragenden Grundkurs, der deutschlandweit bekannt ist und unter Studierenden in der ganzen Bundesrepublik einen ausgezeichneten Ruf genießt.

Preis für gute Lehre

Dr. Martin Heidebach (2021)

Im Jahr 2021 erhielt Dr. Martin Heidebach den Preis für gute Lehre. Als "Held der Hochschullehre" (Zitat Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst) leistet Dr. Heidebach seit Jahren hervorragende Arbeit im Bereich der Lehre und steht für das außerordentlich hohe Niveau der Ausbildung junger Juristinnen und Juristen an der LMU.

Weitere Informationen finden Sie im Beitrag der LMU.

LMU Lehrinnovationspreis

Der LMU Lehrinnovationspreis würdigt Lehrende, die besonders innovative Lehrveranstaltungen bzw. realisierte Lehr- oder Prüfungskonzepte erarbeiten und umsetzen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Hochschulleitung auf Vorschlag des Ausschusses für Lehre und Studium verliehen.

2023 hat die Hochschulleitung Prof. Dr. Helmut Satzger (Juristische Fakultät) gemeinsam mit Prof. Dr. Karen Pittel (Volkswirtschaftliche Fakultät), Prof. Dr. Julia Pongratz (Fakultät für Geowissenschaften) und Prof. Dr. Markus Vogt (Katholisch-Theologische Fakultät) für die "Munich Climate (Law) School" mit dem LMU Lehrinnovationspreis ausgezeichnet.

Die Munich Climate (Law) School (MCS) hat sich zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen des Klimawandels aus der Perspektive verschiedener Fachdisziplinen zu verstehen und basiert auf dem Engagement eines großen interdisziplinären Teams. 2021 gründete Prof. Dr. Helmut Satzger die am Modell internationaler Summer Schools orientierte einwöchige Lehrveranstaltung, die im Zeitpunkt der Preisverleihung (2023) zweimal stattfand. Durch das Einbinden einer Vielzahl an wissenschaftlichen Fachdisziplinen und Forschungsansätzen wird es den Teilnehmenden ermöglicht, unterschiedliche Forschungsperspektiven kennenzulernen und adäquate Strategien zur Begegnung des Klimawandels auszuarbeiten. Realisiert wird dieser interdisziplinäre Diskurs der MCS über ein modernes und gleichzeitig nachhaltiges Lehrkonzept. So werden die Studierenden unter anderem mit Videokurzfilmen, Fragespielen und Simulationen aktiv einbezogen, womit zukunftsweisendes Denken über die Universität hinaus gefördert werden soll.

2021 erhielt Sebastian Nagl, (ehemals) wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechtsinformatikzentrum der Juristischen Fakultät, den LMU Lehrinnovationspreis für die Veranstaltung "LegalTech in der Praxis".

Sechs Teams mit über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelten in nur zwei Tagen unter Begleitung von Herrn Nagl mit viel Leidenschaft innovative Lösungen zu verschiedensten Aufgabenstellungen. Justizminister Georg Eisenreich zeigte bereits im Vorfeld des prämierten Hackathons großes Interesse an der Veranstaltung und betonte in seinem Grußwort zum Auftakt: „Der Hackathon von LMU und TU ist eine großartige Idee. In LegalTech liegen noch viele Potentiale, die ausgeschöpft werden. Menschen wünschen sich bequeme, einfache und kostengünstige Lösungen, ob im Bereich der Finanzdienstleistungen, der Verwaltungs- und Rechtsdienstleistungen oder beim Zugang zum Recht.“ Die Jury, der neben Prof. Dr. Heckmann von der TUM auch Prof. Dr. Maximilian Wanderwitz vom Rechtsinformatikzentrum der LMU angehörte, kürte schließlich die Gewinner. Sie erhielten die Gelgenheit, Justizminister Eisenreich Ihre Lösung im Justizministerium persönlich vorzustellen.

Die Preisverleihung an Herrn Nagl unterstreicht zugleich die Relevanz der Ausbildungsangebote des Rechtsinformatikzentrums, die Studierenden in jeder Studienphase einen hervorragenden Zugang zum Feld der fortschreitenden Digitalisierung in den Rechtswissenschaften bieten.

Die Hochschulleitung verlieh 2018 den LMU Lehrinnovationspreis an Dr. Martin Heidebach für die "Law Clinic zur Vorbereitung einer Popularklage gegen die Änderungen des Bayerischen Polizeiaufgabengesetzes".

Während das Jurastudium weitgehend theoretisch ausgerichtet ist, erlaubt es die Law Clinic den Studierenden, erste praktische Erfahrung zu sammeln. In der Veranstaltung, die Dr. Heidebach in Kooperation mit einer Kollegin und einem Kollegen der Universitäten Würzburg und Erlangen durchgeführt hat, ging es also nicht allein um die Vermittlung verfassungs- und polizeirechtlicher Grundlagen, sondern insbesondere auch darum, an einem konkreten Fall zu überprüfen, inwiefern die Voraussetzungen selbst Gegenstand des Rechts werden können. Die Studierenden lernten, als Juristinnen bzw. Juristen zu agieren, indem sie eine konkrete und authentische Klageschrift aus der Anwaltsperspektive mit verfassten. Dabei mussten im Rahmen der Auswertung von Stellungnahmen des Landtags und der Staatsregierung nicht nur rechtliche Aspekte, sondern auch politische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt und ein Bewusstsein für die entsprechenden Hintergründe des Rechts entwickelt werden. Nicht zuletzt im Zusammenspiel mit der in das Projekt integrierten Kooperation mit Studierenden anderer bayerischer Universitäten verwirklicht das Projekt seinen Modellcharakter.

2017 kürte die Hochschulleitung Prof. Dr. Martin Burgi und Prof. Dr. Ann-Katrin Kaufhold für ihre "Gesetzgebungswerkstatt" mit dem LMU Lehrinnovationspreis.

Die „Gesetzgebungswerkstatt“ führt in die Theorie und Praxis der Rechtssetzung ein. Sie erweitert damit die Juristenausbildung um einen zusätzlichen Aspekt, der den Studierenden neben dem Erwerb praxisnahen Wissens auch erweiterte Berufsperspektiven ermöglicht. In vorbildlicher Weise leistet das Projekt eine Verbindung von akademischen Grundlagen und berufsorientierten Qualifikationen: Ein Paket aus Einführungsvorlesung, Exkursion und begleiteter Projektarbeit versetzt Studierende in einem zweimonatigen Planspiel in die Lage, unter den Augen von erfahrenen Praktikern und Wissenschaftlern eine kommunale Satzung beschlussreif vorzubereiten. Damit steht das Projekt modellhaft für ein zukunftsorientiertes und praxisnahes Jurastudium.

2014 verlieh die Hochschulleitung den LMU Lehrinnovationspreis an Prof. Dr. Rudolf Streinz und Prof. Dr. Ulrich Becker für das "Praxismodul zum Flüchtlingsrecht".

Der Umgang mit Flüchtlingen ist ein Testfall für den Rechtsstaat. Das Praxismodul vermittelt auch Fachfremden, wie komplex die Verfahren zwischen Jurisprudenz, staatlicher Administration und dem Schicksal der Betroffenen sind. Das integrative Modul zum Asylrecht, das Studierenden aller Fakultäten offensteht, die sich in diesem Bereich auch ehrenamtlich engagieren wollen, macht die Aktualität und den Alltagsbezug deutlich sichtbar. Besonders gelungen ist die Kombination aus theoretischen und praktischen Vorlseungsanteilen, Exkursionen, simulierten Beratungsgesprächen, Workshops und Rechtsberatung. Gleichzeitig findet im Rahmen dieses Projekts eine Vernetzung zwischen Universität, Ämtern und der Gesellschaft statt.

LMU Forschungspreis für exzellente Studierende

Exzellente Studierende, die im Rahmen der Planung, Durchführung und Präsentation von studentischen Forschungsprojekten hervorragende Arbeit geleistet haben, können mit dem LMU Forschungspreis für exzellente Studierende ausgezeichnet werden. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Hochschulleitung auf Empfehlung einer Jury vergeben.

2023 wurde Daniela M. R. Lurz von der Hochschulleitung mit dem LMU Forschungspreis für exzellente Studierende ausgezeichnet.

Eizellspenden sind verboten und werden strafrechtlich sanktioniert – Samenspenden sind hingegen ohne weiteres erlaubt. Warum wird das eine als "missbräuchliche Anwendung von Fortpflanzungstechniken" kategorisiert, während das andere völlig akzeptiert ist? Diese Ungleichbehandlung ist der Ausgangspunkt für die Überlegungen von Daniela M. R. Lurz. Sie stellte die Frage, ob die Differenzierung rechtlich heute noch überzeugen kann – und kommt zu dem Ergebnis, dass das Verbot der Eizellspende auf überholten Annahmen beruht und deshalb eine gesetzliche Änderung angezeigt ist. Ihre Arbeit wurde bereits in einer juristischen Fachzeitschrift publiziert.

Für seine (publizierte) Schwerpunktseminararbeit wurde Lukas Brechtken 2022 mit dem LMU Forschungspreis für exzellente Studierende ausgezeichnet.

Odysseus lässt sich, während er an der Insel der Sirenen vorüberfährt, an den Mast seines Schiffes binden und befiehlt seiner Mannschaft, ihn nicht zu befreien, egal wie sehr er es verlangen sollte. Mit diesem Bild werden Patientenverfügungen beschrieben, bei denen eine Person vorab in eine psychiatrische Behandlung einwilligt und dabei explizit anordnet, dass ihr künftig geäußerter entgegenstehender Wille nicht beachtet werden soll. Der schwierigen Frage, inwieweit solche „Odysseus-Verfügungen“ rechtlich zulässig sein können, ging der Jurist Lukas Brechtken in seiner Schwerpunktseminararbeit nach. Er entwickelte einen detaillierten und überzeugenden Vorschlag zur Regelung der besonders heiklen „Odysseus-Verfügung“ für den Fall, dass der Betroffene in einer künftigen Krankheitsphase einwilligungsfähig sein sollte.

2018 wurde Tobias Benedikt Gumpp mit dem LMU Forschungspreis für exzellente Studierende ausgezeichnet. Er analysiert in seinem von Professor Rüdiger Veil betreuten Projekt präzise und kritisch die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Mitteilungspflichten nach dem Wertpapierhandelsgesetz. Dabei werden mit hohem ökonomischen Verständnis und logischem Tiefgang auch die politischen und sozialen Hintergründe des Gesetzes beleuchtet. Beeindruckend ist, dass die nicht zuletzt rechtsvergleichende Arbeit hochkomplexe wirtschaftliche und rechtliche Problemstellungen souverän und pointiert zusammenfasst. Durch die exzellente juristisch-methodische sowie wirtschaftspolitische Aufarbeitung wird die Tauglichkeit der angesprochenen Finanzregulierungsinstrumente wissenschaftlich einwandfrei analysiert. Die Arbeit stellt eine überzeugende wissenschaftliche Publikation mit ausgereiften rechtspolitischen Lösungs- bzw. Verbesserungsansätzen dar. Die vorliegende Arbeit ist Zeugnis eines überdurchschnittlichen Sachverstands und empfiehlt Herrn Gumpp als begabten Nachwuchswissenschaftler.

Das Projekt zeigt exemplarisch, dass viele unserer Alltagserfahrungen eine wissenschaftliche Tiefendimension aufweisen, die der Laie nur selten durchschaut. Dass sich hinter der Debatte um die Integration von Migranten eine verfassungsrechtliche Problematik verbirgt, zeigt auf eindrucksvolle Weise die Arbeit von Veronika Böhm, die mittlerweile prominent veröffentlicht wurde. Böhm hat sich bereits in ihren Anfangssemestern intensiv in das Ausländergesetz und in das Asylbewerberleistungsgesetz eingearbeitet, obwohl diese Rechtsmaterien weit jenseits dessen liegen, was im juristischen Studium gelehrt und vermittelt wird. Trotz der trocken-technischen Materie dieser Spezialrechtsgebiete gelingt es, mit Hilfe der auf den Soziologen Lockwood zurückgeführten Unterscheidung von Sozialintegration und Systemintegration das Thema schlüssig einzugrenzen und nicht zuletzt für den hochaktuellen Diskurs zum Thema der Geflüchteten mit nüchtern rechtsstaatlichem Blick juristische Grenzen (womöglich zu weit gehender) Integrationsanforderungen aufzuzeigen.

Die herausragende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Willensfreiheit und moralischer wie rechtlicher Freiheit - einem der schwierigsten und komplexesten Probleme der Moral- und Rechtsphilosophie. Im Mittelpunkt steht dabei das Prinzip des Andershandelnkönnens (PAP) als Bedingung der Verantwortungszuschreibung. Die Arbeit wurde auf eine sehr überzeugende, informative und klug argumentierende Weise zu einem außerordentlich schwierigen und komplexen Thema verfasst und bewegt sich auf hohem sprachlichem Niveau.

Kilian Wolf erhält den Preis für seine Seminararbeit zum brisanten Thema "Gewalt gegen alte Menschen in Pflegebeziehungen", die er mit hoher Sorgfalt und Qualität angefertigt hat. Die Arbeit fokussiert auf die Prävalenz des Gewaltphänomens und thematisiert Täter-Opfer-Beziehungen und Risikofaktoren. Bemerkenswert ist die Argumentation und Anwendung einiger allgemeiner kriminologischer Theorien und die präzise Zusammenfassung der Befunde mit Vorschlägen für Präventionsmaßnahmen.

Markus Gerz hat im Rahmen des Seminars "Verfassungsgeschichte der Frühen Neuzeit – zwischen Reichsrechtspraxis und Wissenschaft vom öffentlichen Recht" eine herausragende Schwerpunktseminararbeit zum Thema "Verfassungsfragen vor dem Reichskammergericht" angefertigt, die in überarbeiteter Form auch in der studentischen Rechts-Zeitschrift "Rescriptum" erschienen ist.