Das Workshop Privatrecht bietet ein Forum, um interessierten Kolleginnen und Kollegen die eigenen wissenschaftlichen Projekte vorzustellen. Wir streben einen zwanglosen Gedankenaustausch über Ideen an, die noch nicht fertig ausgearbeitet zu sein brauchen.
In den letzten Semestern fand der Workshop mittags statt – um 12:30 Uhr im Format „Brownbag Lunch“ – in der Regel mittwochs. Der Treffpunkt ist in der Ludwigstr. 29 in Raum 309.
Nächster Termin: Mittwoch, 5. April 2023, um 12:30 Uhr in der Ludwigstr. 29 in Raum 309.
Wer regelmäßig über das Programm informiert werden möchte, kann sich auf unseren E-Mail-Verteiler setzen lassen. Assistierende und Wissenschaftliche Mitarbeiter der Juristischen Fakultät erhalten die Hinweise automatisch über den Assistierendenverteiler.
Programm im Sommersemester 2023
Datum | Thema |
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Mittwoch, 24. Mai 2023 | Dr. Tobias Endrich-Laimböck, MJur (Oxford): Deliktische Klage ohne eigenes Recht Der Beitrag rekonstruiert das „postmortale Persönlichkeitsrecht“ als aktionenrechtliche Kompetenz: §§ 823 I, 1004 BGB analog werden hier ausschließlich zur Wahrung des objektiven Rechts eingesetzt. Für die Rechtsfindung maßgeblich ist deshalb allein die Effektivität des Schutzes, nicht zivilrechtliche Dogmen. Das wirft neues Licht auf die Frage der Aktivlegitimation. |
Mittwoch, 14. Juni 2023 |
Peter Zickgraf: Sorgfaltspflichten und Haftung in der Lieferkette als Regelungsmodell Der Vorschlag für die sich abzeichnende Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) sieht in Art. 7, 8 CSDDD-E Sorgfaltspflichten der Unternehmen zur Vermeidung potentieller und Abstellung tatsächlicher negativer Auswirkungen auf die Menschenrechte sowie die Umwelt vor, die sich nicht auf das eigene Verhalten sowie die Organisationssphäre des Unternehmens beschränken, sondern sich zugleich auf das Verhalten sowie die Sphäre von Tochterunternehmen und Geschäftspartnern erstrecken. Ferner enthält Art. 22 CSDDD-E im Falle einer Verletzung dieser Sorgfaltspflichten – im Unterschied zum LkSG – als Rechtsfolge eine zivilrechtliche Haftung des Unternehmens. Der Vortrag befasst sich mit den konzeptionellen Grundlagen dieses Regelungsmodells der CSDDD: Zu diesem Zweck sollen zunächst die rechtsvergleichenden Grundlagen der außervertraglichen Haftung für Hilfspersonen und selbstständige Dritte im anglo-amerikanischen und deutschen Rechtskreis aufgezeigt werden, da mit der CSDDD eine partielle Abkehr von hergebrachten Rechtsgrundsätzen einhergeht. Sodann befasst sich der Vortrag im Schwerpunkt mit den rechtsökonomischen Grundlagen des angedachten Regelungsmodells, welche den bereichsspezifischen Paradigmenwechsel zu rechtfertigen vermögen und zugleich die Funktionsweise des Regelungsmodells erhellen. |
Mittwoch, 5. Juli 2023 | Ass. jur. Michael Primbs: Verbandsautonomie und die Grenzen des Informationsaustauschs zwischen Wettbewerbern im Profisport Während Informationen gemeinhin wertneutral und ihr Austausch nicht selten begrüßenswert erscheinen, wirft der Austausch von Informationen im kartellrechtlichen Kontext regelmäßig Probleme auf. So kann sich beispielsweise hinter einer auf dem ersten Blick unscheinbar anmutenden Pressemitteilung der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL) schnell ein unter das Kartellverbot fallendes Verhalten verbergen, dessen rechtliche Grenzen sich zuweilen als wenig randscharf darstellen und dessen sozioökonomische Folgen sich umso gravierender zeigen. Der Vortrag soll – auch unter Zuhilfenahme rechtsvergleichender Methoden – eine Antwort darauf liefern, ob die Besonderheiten des Sports Verhaltensabstimmungen und das Austauschen von Informationen rechtfertigen können. |
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Programm vergangener Semester
- Dr. Matthias Lüdeking, M.A.: Subsumtion ohne Definition
- Diana Liebenau, LL.M. (Harvard): Antisemitische Kunst im öffentlichen Raum – vom Schandmal zum Mahnmal und vom Denkmal zum Denk-mal-nach über den zivilrechtlichen Beseitigungsanspruch
- Dr. Nina Schrott: Zur Feststellbarkeit und Systematisierung judikativer „Schlechtleistungen“ und ihrer Verortung zwischen Recht, Unrecht und Nichtrecht
- Dr. Kristina Peters: Implikationen von Webers Wissenschaftstheorie für die Rechtswissenschaft
- Dr. Elisabeth Heukenkamp, Maître en Droit: Die Kündigung im elektronischen Schriftsatz
- Yero Sy: Das Schutzgut der informationsgestützten Marktmanipulation und seine Konsequenzen für die Auslegung des Marktmanipulationsverbots
- Lisa Thalmeir: Elternautonomie und alternative Streitbeilegung: Die grenzüberschreitende Durchsetzung elterlicher Entscheidungen in Kindschaftssachen
- Dr. Silvia Deuring: Einwilligungsschranken im Zivilrecht
- Daniel Philip Deranco: Rückabwicklung von Zuschauerverträgen in der Corona-Pandemie
- Tobias Grzeski: Unternehmerische Verantwortung in der Wertschöpfungskette: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?
- Charlotte Wendland, M. Jur. (Oxford): Lebzeitige Zuwendungen auf den Todesfall im Europäischen IPR
- Richard Rachlitz, LL.M. (Stellenbosch): Wissen als Element des Tatbestands privatrechtlicher Normen
- Dr. Patrick Zurth, LL.M. (Stanford): Die Usurpationslehre Pickers: Siegeszug ins digitale Zeitalter?
- Moritz Reichert: Europäisierung der Prospekthaftung?
- Tobias Bachmeier, LL.M. (Edinburgh): Die territoriale Reichweite der Verbraucherschutznormen der Brüssel Ia-VO und deren Verhältnis zu Drittstaaten
- Eva Fischer: Die Nachfolgehaftung im Kartellrecht aus Sicht des Kohärenzgebots
Weiter zurückliegende Veranstaltungen, beginnend im Jahr 2004, sind im Archiv (PDF, 477 KB) aufgelistet.