Lebenslauf

  • 2010–2016 Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Handelshögskolan in Göteborg, Schweden. Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
  • 2012–2014 Studentische Hilfskraft bei Professor Dr. Ulrich Schroth, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2014–2016 Studentische Hilfskraft bei Professor Dr. Armin Engländer, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • März 2016 Erste Juristische Staatsprüfung
  • 2016–2019 Promotionsstudium zum Thema „Intersex-Operationen. Die strafrechtliche Bewertung geschlechtsbestimmender Operationen an intersexuell geborenen Minderjährigen unter besonderer Berücksichtigung stellvertretender elterlicher Einwilligung“ bei Professor Dr. Armin Engländer, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2016–2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Professor Dr. Armin Engländer, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2019–2021 Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk München
  • 2020 Verleihung der Doktorwürde durch die Ludwig-Maximilians-Universität München und Auszeichnung mit dem Fakultätspreis der Juristischen Fakultät
  • Mai 2021 Zweite Juristische Staatsprüfung
  • Seit August 2021 Akademische Rätin a. Z. und Habilitandin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie (Prof. Dr. Armin Engländer) an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Januar 2025 – Dezember 2025 Mutterschutz und Elternzeit

  • Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht (dgmr)
  • Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb)
  • Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie e.V. Deutsche Sektion (IVR)
  • Junges Forum Rechtsphilosophie (JFR)
  • Junges Strafrecht e.V.
  • Vereinigung für Recht und Gesellschaft e.V. (VRuG)

Veröffentlichungen

  • Intersex-Operationen. Die strafrechtliche Bewertung geschlechtsbestimmender Operationen an intersexuell geborenen Minderjährigen unter besonderer Berücksichtigung stellvertretender elterlicher Einwilligung. Baden-Baden 2020 (ausgezeichnet mit dem Fakultätspreis 2019 der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München; Rezension: Duttge, Goltdammer's Archiv für Strafrecht 4/2023, 236-240).
  • § 14, Erpresserischer Menschenraub und Geiselnahme, in: Wegner/Zech/Krüger/Wenglarczyk (Hrsg.), OpenRewi Studienbuch Strafrecht Besonderer Teil I, 2024, Open Access. Erscheinen als Print geplant.
  • Medizinstrafrecht. Fälle und Lösungen. Baden-Baden 2024.

  • Vor §§ 449, 449, 452, 454, 454a, 455, 455a, 456, 456a, 456c, 459e, 459f, 460, 461 StPO, in: Kleinknecht/Müller/Reitberger (Hrsg.). KMR-StPO. Kommentar zur Strafprozessordnung. 114. und 115. EL, Köln 2022 (Umfassende Überarbeitung).
  • Kapitel „Schweigepflicht" (§ 7), in: Spickhoff/Handorn (Hrsg.), Handbuch Medizinisches Forschungsrecht, 1. Auflage, München 2024, S. 135-155.
  • § 17 TierSchG, in: von Heintschel-Heinegg (Hrsg.), Beck'scher Online-Kommentar StGB, seit der 59. Edition (Neukommentierung).
  • §§ 19-20a TierSchG, in: von Heintschel-Heinegg (Hrsg.), Beck'scher Online-Kommentar StGB, seit der 60. Edition (Neukommentierung).

  • Slippery-Slope – Die Relevanz des Schiefe-Ebene-Arguments in normativen Diskursen. Rescriptum 2016/2, 95-102.
  • Autonomie in und durch Repräsentation? – Möglichkeiten und Grenzen elterlicher Einwilligung in geschlechtsbestimmende Maßnahmen bei Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung. Zeitschrift für Medizinstrafrecht (medstra) 06/2021, 358-366.
  • Fehlleistungen im Recht?! – Von (Entscheidungs-)Gespenstern und prozessualen Geisterschiffen, in: Peters/Schrott (Hrsg.), Eine Theorie von der Wissenschaft des Rechts. Baden-Baden 2023, S. 157-188 (DOI:10.5771/9783748935162).
  • „Containern“ nach dem Beschluss des BayObLG vom 2. Oktober 2019: Zwischen strafrechtlichem Schutz von Verschwendung, notwendiger Rechtsgutsbewahrung und gesetzgeberischem Handlungsbedarf, in: Jiang/Kaspar/Satzger (Hrsg.), Das Vermögensstrafrecht vor den Herausforderungen einer modernen Gesellschaft – Ein fallbasierter Strafrechtsvergleich im Lichte der deutschen und chinesischen Rechtsprechung, Baden-Baden 2024. Im Erscheinen.
  • Nachhaltig getäuscht: Greenwashing als Betrug? (Teil 1). Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA) 11/2023, 615-631 (mit Julia Mayer).
  • Nachhaltig getäuscht: Greenwashing als Betrug? (Teil 2). Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA) 12/2023, 675-691 (mit Julia Mayer).
  • Mehr Nachhaltigkeit durch Strafrecht? Zu Aspekten der Nachhaltigkeit im Strafrecht de lege lata und de lege ferenda sowie zur Tauglichkeit des Strafrechts als Steuerungsinstrument, in: Bertling et al. (Hrsg.), Nachhaltigkeit im Wandel. Rechtliche Perspektiven aus Theorie und Praxis, Baden-Baden 2024, 207-224 (DOI:10.5771/9783748942115-207).
  • Zur (Un-)Zulässigkeit geschlechtsangleichender Behandlungsmaßnahmen bei Transidentität und Intergeschlechtlichkeit: Ein vergleichender Blick aus Sicht des Strafrechts. Medizinrecht (MedR) 05/2024, 314-323.
  • Die Nutztierhaltung und das Strafrecht. Zu strafrechtlichen Sanktionsnormen des TierSchG im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Lebensmittel & Recht (LMuR) 3/2024, 147-154.
  • Die verfassungskonforme Auslegung vor dem Hintergrund aktivistischer Aktionen zum Schutz von Klima und Umwelt. Neue Anwendungsbereiche für eine alte Interpretationsfigur?, in: Jiang/Kaspar/Satzger (Hrsg.), Verfassung und Strafrecht, Baden-Baden 2024. Im Erscheinen.
  • § 17 TierSchG – Stumpfes Schwert oder scharfe Waffe bei der Bekämpfung tierschutzbezogener Agrarkriminalität?, Ad Legendum 3/2024, 256-260.
  • Look into the camera! – Strafprozessuale, verfassungsrechtliche und methodisch-strukturelle Probleme im Zusammenhang mit biometrisch gesicherten Beweismitteln, insbesondere Smartphones. Neue Strafrechtswissenschaft (NSW) 3/2024, 286-302 (peer review) (DOI: 10.61039/29427509-2024-22).
  • Krisensicheres Strafrecht oder sichere Strafrechtskrise? – Strafrechtliche Rechtsanwendung und Gesetzgebung in Zeiten des Klimawandels, in: Petzsche/Schuchmann/Steinl/Werkmeister (Hrsg.), Strafrecht und Krise, Baden-Baden 2024. Im Erscheinen.
  • Der Schutz der Patientenrechte auf dem Prüfstand: Strafrechtliche Schutzlücken bei der Patientenbehandlung? Zeitschrift für Medizinstrafrecht (medstra). Zur Veröffentlichung angenommen.

  • Anmerkung zu BGH 4 StR 141/21, Beschluss vom 07.07.2021 (Körperverletzung mit Todesfolge bei Mittätern). Neue Zeitschrift für Strafrecht (NStZ) 2021, 736-737.
  • Anmerkung zu LG Osnabrück, Beschluss vom 26.10.2021 – 3 Qs 38/21 (Vorlage eines (selbst) gefälschten Impfausweises in einer Apotheke). JuristenZeitung (JZ) 2022, 313-316.
  • Anmerkung zu LG Kempten, Beschluss vom 28.02.2022 – 2 Qs 27/22 (Vermittelte Täuschung: Die Apotheke als bloße Vermittlerin zwischen Bürger und Robert-Koch-Institut bei der Vorlage eines gefälschten Impfausweises). Medizinrecht (MedR) 2022, 759-761.
  • Anmerkung zu AG Bad Iburg, Urteil vom 29.06.2022 – 23 Cs (1102 Js 77788/21) 236/22 (Tiertötung und quälerische Tiermisshandlung durch Verhungernlassen von Mastschweinen). Lebensmittel & Recht (LMuR) 3/2023, 323-325.

  • Fortgeschrittenenklausur – Strafrecht: Digitales Kleinvieh im kontaktlosen Nahfeld. Juristische Schulung (JuS) 2022, 138-143.
  • Fortgeschrittenenklausur – Strafrecht: Alles eine Frage der Vorbereitung. Juristische Arbeitsblätter (JA) 2022, 902-912.
  • Examensübungsklausur – Strafrecht: Nur Bares ist Wahres! Zeitschrift für das Juristische Studium (ZJS) 2022, 896-910 (Link zum Beitrag).
  • Fortgeschrittenenklausur – Strafrecht: „(Dieses) Pfand gehört daneben!" – Von falschen Pfandflaschen und echten Rechtsfragen. Juristische Arbeitsblätter (JA) 2023, 735-744.
  • Anfängerklausur – Strafrecht: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Juristische Schulung (JuS) 2024, 231-236.
  • Anfängerklausur – Strafrecht: Ein Leben ohne SUP ist möglich, aber sinnlos. Juristische Schulung (JuS). Zur Veröffentlichung angenommen.

  • Tillman Bartsch et al. (Hrsg.), Gender & Crime. Geschlechteraspekte in Kriminologie und Strafrechtswissenschaft. Baden-Baden 2022. Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA) 10/2024, 594-598.

  • „Containern nach dem Beschluss des BayObLG vom 2.10.2019: Zwischen strafrechtlichem Schutz von Verschwendung, notwendiger Rechtsgutsbewahrung und gesetzgeberischem Handlungsbedarf", Vortrag auf dem virtuellen Symposium „Das Vermögensstrafrecht vor den Herausforderungen einer modernen Gesellschaft" des Jungen Forums der deutsch-chinesischen Strafrechtswissenschaft an der Universität München und Augsburg, 08.07.2022.
  • „Fehlleistungen im Recht?!", Vortrag auf der Tagung „Eine Theorie von der Wissenschaft des Rechts" an der LMU München, 13.-14.10.2022 (Tagungsbericht in JZ 2023, 248-250 und RW 1/2023, 96-106).
  • „Zur Feststellbarkeit und Systematisierung judikativer 'Schlechtleistungen' und ihrer Verortung zwischen Recht, Unrecht und Nichtrecht", Vortrag auf dem Workshop Privatrecht an der LMU München, 07.12.2022.
  • „Mehr Nachhaltigkeit durch Strafrecht?", Vortrag auf der 2. Jahrestagung des Jungen Nachhaltigkeitsrechts „Nachhaltigkeit im Wandel" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 17.06.2023.
  • „Die verfassungskonforme Auslegung vor dem Hintergrund aktivistischer Aktionen zum Schutz von Klima und Umwelt. Neue Anwendungsbereiche für eine alte Interpretationsfigur?", Vortrag auf der 1. Konferenz des Jungen Forums deutsch-chinesischer Strafrechtswissenschaft „Verfassung und Strafrecht" in München, 14.07.2023.
  • „Geschlechtsangleichende Maßnahmen in der Medizin", Vortrag auf der Herbstsitzung des AWMF Arbeitskreises Ärzte und Juristen in Dresden, 11.11.2023.
  • „Die Perspektive des Strafrechts – zu behebende Schutzlücken bei der Patientenbehandlung?“, Vortrag auf dem 9. Bucerius-Medizinrechtstag in Hamburg, 13.3.2024.
  • „Strafrechtliche Rechtsanwendung und Gesetzgebung in Zeiten des Klimawandels“, Vortrag auf dem 10. Symposium des Jungen Strafrechts „Strafrecht und Krise“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, 15.3.2024.
  • „Tierschutzstrafrecht – Status Quo und Entwicklungsmöglichkeiten“, Vortrag auf der Frühjahrskonferenz der Bundestierschutzbeauftragten in Berlin, 7.5.2024.
  • „Das Strafrecht und die Klimakrise: eine aktuelle Standortbestimmung“, Gastvortrag im Rahmen der Vorlesung „Klimastrafrecht“ an der LMU München, 11.07.2024 (zusammen mit Julia Mayer).
  • „Klimaschutz durch Strafrecht? Unter besonderer Berücksichtigung der EU-„Ökozid-Richtlinie“, Gastvortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Klimarecht im intra- und interdisziplinären Dialog“ an der Universität Wien, 22.11.2024.
  • „(K)ein Ende in Sicht? – der Anfangsverdacht im digitalen Zeitalter“, Vortrag auf der Tagung „Digitales im Strafprozess. Wissenschaft und Praxis im Dialog“ der LMU München und der Universität Hamburg, 21.02.2025.

  • Interview i.R.d. Podcasts „Klimawandelleugnung: Fake News, Lobbyismus, Rechte Netze" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) vom 11.08.2023 (Link zum Podcast).

„Digitales im Strafprozess. Wissenschaft und Praxis im Dialog“

Tagung am 20./21. Februar 2025 in München auf Schloss Nymphenburg

Am 20. und 21. Februar 2025 findet in den Räumlichkeiten der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in Schloss Nymphenburg (München) die von Dr. Markus Abraham (Universität Hamburg) und Dr. Nina Schrott (LMU München) veranstaltete Tagung „Digitales im Strafprozess. Wissenschaft und Praxis im Dialog“ statt.

Die Tagung befasst sich mit praxisrelevanten Fragestellungen digitalen Strafprozessrechts und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. In vier Panels werden zentrale Themen wie u.a. der Beweiswert elektronischer Beweismittel, der Umgang mit (über-)großen Datenmengen sowie ein etwaiger Anpassungsbedarf strafprozessualer Prinzipien im digitalen Zeitalter diskutiert. Ziel ist es, gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Anwaltschaft, Justiz und Wissenschaft gleichermaßen wissenschaftlich fundierte wie praxisnahe Lösungsideen zu entwickeln. Der Tagung vorausgegangen ist eine mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz durchgeführte Umfrage, in welcher Akteure der Justizpraxis nach besonders diskussionswürdigen Aspekten digitalen Strafprozessrechts befragt wurden. Die 150 erhaltenen Antworten bilden die Grundlage der dialogischen Panelstruktur der Veranstaltung, die Raum für einen intensiven Austausch bietet.

  • Datum: Donnerstag, 20. Februar, ab 13:30 Uhr, bis Freitag, 21. Februar 2025, ca. 14:00 Uhr
  • Ort: Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Südliches Schlossrondell 23, 80638 München

Hier (PDF, 4.211 KB) gelangen Sie zum Flyer der Tagung.

Wir freuen uns, wenn Sie an der Tagung teilnehmen möchten. Aus Gründen der besseren Planbarkeit bitten wir um formlose Anmeldung zur Tagung bis zum 15. Januar 2025 per E-Mail an markus.abraham@uni-hamburg.de oder nina.schrott@jura.uni-muenchen.de. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Neue Strafrechtswissenschaft (NSW)

Die neue Open-Access-Zeitschrift mit Peer-Review Verfahren

Die „Neue Strafrechtswissenschaft“ (NSW) ist eine quartalsmäßig erscheinende, kostenlose Open-Access-Online-Zeitschrift, in der wissenschaftliche Beiträge zu grundlegenden Fragestellungen des deutschen, europäischen und internationalen Strafrechts veröffentlicht werden. Die Zeitschrift richtet sich an die gesamte deutschsprachige Strafrechtscommunity und möchte eine Lücke im Bereich der Rechtswissenschaft schließen, indem sie als erste deutsche Strafrechtszeitschrift Open Access und Peer-Review (double blind) konsequent miteinander verbindet.

Die Herausgeberschaft übernehmen die Gründungsmitglieder PD Dr. Victoria Ibold, Dr. Kristina Peters, M.A., Dr. Nina Schrott und Dr. Thomas Steenbreker.

Hier kommen Sie zu der Website der Neuen Strafrechtswissenschaft (NSW)

Hier kommen Sie zu der LMU-internen Vorstellungsseite der Neuen Strafrechtswissenschaften (NSW)

Workshop zur Wissenschaftstheorie

Rechtsklugheit (iurisprudentia) oder Rechtswissenschaft (iuris scientia)? Als Rechtswissenschafterinnen und Rechtswissenschaftler beschäftigen wir uns tagtäglich mit ihr – der „Wissenschaft des Rechts”. Aber wie wissenschaftlich ist die Rechtswissenschaft wirklich? Was unterscheidet sie, die Rechtswissenschaft – oder sind es gar die Rechtswissenschaften? – von anderen Einzelwissenschaften und was sind verbindende Elemente? Worin besteht ihr originärer Erkenntnisgegenstand und mittels welcher Methoden lässt sich dieser erschließen?

Ausgehend von diesen Überlegungen veranstalteten Dr. Kristina Peters und Dr. Nina Schrott vom 13. bis 14.10.2022 an der LMU München mit Nachwuchswissenschaftler:innen aller Fachsäulen einen Workshop zu dem Thema "Eine Theorie von der Wissenschaft des Rechts".

In diesem Rahmen wurde sich gemeinsam mit anderen rechtsphilosophisch interessierten Nachwuchswissenschaftler:innen auf die Suche nach den ontologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Rechtswissenschaft begeben. Denn obwohl die oben aufgeworfenen Fragen den absoluten Kernbereich dessen betreffen, was unser aller „Kerngeschäft” darstellt, spielt ihre wissenschaftstheoretische Durchdringung und Beantwortung weder in der Grundlagendiskussion noch in der interdisziplinären Debatte eine dieser Bedeutung auch nur ansatzweise gerecht werdende Rolle. Stattdessen – so hat es bisweilen den Anschein – wird die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Jurisprudenz entweder angesichts ihrer institutionellen Etabliertheit vorschnell bejaht oder aber als akademisches Glasperlenspiel begriffen, welches gekünstelte Fragestellungen einer zwar womöglich rechtstheoretisch fundierten, aber für die Rechtspraxis dennoch weitgehend irrelevanten Lösung zuführt. Tatsächlich geht es in diesem Zusammenhang aber um nicht weniger als die Teilnahme der Jurisprudenz an der Rationalität der Wissenschaften und deren besonderen Erkenntnismethoden: Verhandelt wird damit letztlich, ob es die rechtswissenschaftliche Disziplin vermag, verlässliche Aussagen hervorzubringen.

Die Veranstaltung fand nach Art eines Workshops in kleinem Kreis statt, sodass in entspannter Atmosphäre intensiv zu den einzelnen Fragen gearbeitet und diskutiert werden konnte. Ausgangspunkt waren jeweils „Impulstexte”, die in Gestalt eines gemeinsamen Textapparats vorab allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt worden waren und zu denen jeweils ein/e Vortragende/r einen etwa 30minütigen Vortrag hielt. Hiervon erhofften sich die Veranstalterinnen konstruktive und zielführende Diskussionen. Zudem bot die Tagung eine Gelegenheit, bei der sich der rechtstheoretisch und an den Grundlagen des Rechts interessierte Nachwuchs fachsäulenübergreifend kennenlernen und vernetzen konnte.

Die Ergebnisse des Workshops werden zeitnah in einem Tagungsband veröffentlicht.

Ein Tagungsbericht zur Veranstaltung ist in JZ 2023, 248-250 erschienen.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an wissenschaftstheorie@jura.uni-muenchen.de.

Programm

Datum: 13. und 14.10.2022 Ort: Lehrturm, W 401, Prof.-Huber-Platz 2

Block 1: Die Rechtswissenschaft im System der Wissenschaften

Donnerstag, 13.10.2022

ab 13:30 - Eintreffen der Teilnehmenden, Kaffee

14:00-14:45 - Markus Abraham (Hamburg): Wahrheit, Wissenschaft, Recht

14:45-15:30 - Kristina Peters (München): Die Objektivität juristischer Erkenntnis

15:30-16:00 - Kaffeepause

16:00-16:45 - Alexander Stark (Hamburg): Ethischer Realismus und die Suche nach moralischen Wahrheiten

16:45-17:30 - Bettina Rentsch (Berlin): Kritische Rechtstheorie: Kritik der Rechtswissenschaft oder kritische Rechtspraxis?

Block 2: Das wissenschaftstheoretische Fundament der juristischen Methodik – Bedingungen der Möglichkeit von Recht

Freitag, 14.10.2022

09:30-10:15 - Philipp-Alexander Hirsch (Göttingen): Recht, Sprache und Interpretation

10:15-11:00 - Amadou Korbinian Sow (Berlin): Die Rolle der Intention für die Bedeutung

11:00-11:30 - Kaffeepause

11:30-12:15 - Jannis Lennartz (Berlin): Was ist Rechtsdogmatik?

12:15-13:30 - Gemeinsames Mittagessen

13:30-14:15 - Rike Sinder (Freiburg): Subsumtion – Zwischen Technik und Theorie

14:15-15:00 - Nina Schrott (München): Fehlleistungen im Recht?!