Forschungsstelle für Vergaberecht und Verwaltungskooperationen
"Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg" - Henry Ford
"Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg" - Henry Ford
Die Forschungsstelle widmet sich der Analyse, wissenschaftlichen Untersuchung und Entwicklung von Formen der arbeitsteiligen Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Der moderne Staat ist auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen, Sozialversicherungsträger, Hochschulen etc.) vermehrt darauf angewiesen, mit anderen staatlichen Akteuren sowie mit Privaten zu kooperieren. Dazu gehören die klassischen Formen der interkommunalen Zusammenarbeit ebenso wie die künftigen Perspektiven einer verstärkten Kooperation zwischen dem Bund und den Ländern oder zwischen einzelnen Ländern, vor allem aber auch sämtliche Phänomene der Privatisierung einschließlich der Public Private Partnerships, vermehrt auch im internationalem Rahmen. Dies kann in öffentlich-rechtlichen Formen geschehen oder auf der Grundlage privatrechtlicher Verträge. Besonders wichtig ist die Gründung von Unternehmen in Privatrechtsform, wodurch sich ein wichtiges Schnittfeld mit dem Themenfeld der öffentlichen Wirtschaft ergibt. Verwaltungskooperationen bilden in juristischer Sicht vor allem eine Herausforderung für das Europa-, das Verfassungs- und das Verwaltungsrecht; im Einzelfall können aber auch Fragen des Gesellschafts-, des Kartell- sowie des Strafrechts berührt sein.
Kommt es zu einer Kooperation zwischen dem Staat und privatwirtschaftlichen Akteuren, dann findet das Vergaberecht Anwendung. Dieses Rechtsgebiet strukturiert die staatliche Beschaffungstätigkeit und betrifft damit ein Volumen von rund 20 % des BIP (europaweit). Es hat in den vergangenen Jahren immer weitere Bereiche erfasst. Zunehmend wird auch die potenzielle Bedeutung der Auftragsvergabe als Instrument zur Verwirklichung zusätzlicher politischer Zielsetzungen (Stichwort green bzw. social procurement) diskutiert.
Die Forschungsstelle (FVV) wurde im Jahr 2004 an der Ruhr-Universität Bochum gegründet und Ende 2012 infolge des Wechsels von Prof. Dr. Burgi an die Juristische Fakultät der LMU transferiert. Sie ist international mit namhaften europäischen Universitäten vernetzt (in der European Procurement Law Group (EPLG) und dem Procurement Law Academic Network (PLAN)). Herausragende Kooperationspartner sind die George Washington University Law School (Washington DC) und Universidad Autónoma de Madrid (UAM), in deren Programmen (Government Procurement Law at GW) Professor Burgi kontinuierlich mitwirkt.
Die FVV ist interdisziplinär ausgerichtet und arbeitet in Forschungsprojekten insbesondere mit Wissenschaftlern der Fächer Verwaltungs- und Politikwissenschaft, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften zusammen.Die FVV ist Bestandteil eines Netzwerks mit Praktikern aus dem gesamten Bundesgebiet (Ministerien und Behörden, Anwaltsbüros, Wirtschaftsunternehmen, Verbände) und sie plant neben der Durchführung von Forschungsprojekten auch Weiterbildungsangebote.Die FVV verfügt über eine Spezialbibliothek und verantwortet die Reihe „Schriften zum Vergaberecht“ (Nomos-Verlag).
Weiterführende Informationen erhalten Sie auch beim Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Wirtschaftsverwaltungsrecht, Umwelt- und Sozialrecht.
Professor Burgi moderiert den fachlichen Austausch der OLG-Vergabesenate mit dem BGH in Karlsruhe
Aktuelle Entwicklungen im französischen Vergaberecht,
Gastvortrag von Professeur David Capitant
Professeur de droit public à l'Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne
Directeur de l'Ecole doctorale de droit de la Sorbonne
Directeur du Centre de droit allemand de l'UMR 8103 de la Sorbonne
Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule (2018-2020)
Moderation: Prof. Dr. Martin Burgi
31. Oktober 2023 um 17:00 Uhr (s.t.),
Hauptgebäude Raum A 016
Am 20. Juni 2024 fand in Birmingham die SAPIENS Network Final Conference mit dem Thema „Sustainability and Procurement" statt. Dabei befasste sich die Abschlusskonferenz mit einer Vielzahl rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Fragen rund um Beschaffung und Nachhaltigkeit. Prof. Dr. Martin Burgi durfte dabei über das Thema „The German Way to Facilitate SME and Start-ups" referieren.
Weitere Informationen hierzu unter https://sapiensnetwork.eu/sapiens-network-conference/
Der Lehrstuhl für Öffentliches Recht (Prof. Dr. Martin Burgi) veranstaltete am 13./14.10.2022 die internationale Local Government-Mid-Term Conference mit Teilnehmenden aus allen Kontinenten. Die Konferenz fand in englischer Sprache statt.
Die Mid-Term Conference ist Teil des EU Horizon 2020 Projekts "Local Government and the Changing Urban-Rural Interplay" (LoGov), an dem elf Universitäten, darunter die LMU als einzige deutsche Universität, beteiligt sind.
Ziel der Veranstaltung war es, vorläufige Ergebnisse dieses Projekts zu präsentieren und zu diskutieren sowie zusätzlichen Input aus der Praxis und von außerhalb des Partnerkonsortiums zu erhalten. Das Programm setzt sich aus je einem Themenblock zu jedem der übergeordneten Themen des LoGov-Projekts zusammen: Zuständigkeiten und öffentliche Dienstleistungen, Finanzierungsmechanismen, Governance, Beteiligung der Öffentlichkeit an lokalen Entscheidungsprozessen.
Nicht nur spektakuläre Einzelfälle wie die mehrjährige Verschiebung der Eröffnung des Berliner Flughafens machen deutlich, wie wichtig die Steuerung von komplexen Projekten an der Schnittstelle zwischen Staat („öffentliche Hand“) und der zuliefernden Privatwirtschaft ist. Auch bei Rüstungsprojekten treten häufig massive Kosten- und Zeitüberschreitungen auf. Mit einer Staatsquote, die in Deutschland regelmäßig zwischen 44 % und 48 % des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und einem Beschaffungsvolumen, das geschätzt bei ca. 350 Mrd. € p.a. liegt, ergeben sich enorme Optimierungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Auftraggebern und privatwirtschaftlichen Lieferanten.
Vorliegendes Forschungsvorhaben adressiert diese Zusammenarbeit und will im Ergebnis einen Beitrag dazu leisten, die Zielsysteme von Auftraggebern und Auftragnehmern durch anreizorientierte Verträge und risikobasierte Steuerung so abzustimmen, dass Großprojekte dauerhaft erfolgreicher beschafft und betrieben werden können.
Projektleitung: Universität der Bundeswehr München
Kooperationspartner: Wissenschaft
Für die Forschungsstelle für Vergaberecht und Verwaltungskooperationen (Prof. Martin Burgi) an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Nähere Informationen finden Sie auf der Website des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr.
Die Forschungsstelle unterhält in Raum 150, Ludwigstr. 28, RG eine Fachbibliothek, die sowohl für Mitglieder und Angehörige der LMU als auch für fachlich interessierte Dritte zugänglich ist. Unser Bestand umfasst eine breitgefächerte Literatur aus den Bereichen Vergaberecht und Verwaltungskooperationen.
Die Bibliothek ist als Präsenzbibliothek ausgelegt. Ein Verleih der Bücher ist - im Interesse anderer Benutzer - leider nicht möglich. Es besteht jedoch die Möglichkeit, unter Vorlage eines gültigen Ausweises, Werke zur Durchsicht in unserem Hause stundenweise auszuleihen und einzelne Textpassagen zu kopieren.
Der Bestand der Bibliothek ist auch im OPAC einsehbar. Ebenfalls besteht die Möglichkeit die Datenbank "veris" zu benutzen.
Öffnungszeiten
Montags - Donnerstags: 10 Uhr - 17 Uhr
Das Team der FVV besteht aus: