Prof. Dr. jur. Susanne Lepsius, M.A. (Chicago)
Universitätsprofessorin
Lehrstuhl für Gelehrtes Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht
Sprechstunde:
im WiSe 2024/25 nur nach Vereinbarung über das Sekretariat
Universitätsprofessorin
Lehrstuhl für Gelehrtes Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht
Sprechstunde:
im WiSe 2024/25 nur nach Vereinbarung über das Sekretariat
Prof. Dr. Susanne Lepsius, geboren 1969, studierte Geschichte und Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Chicago, dort 1993 Abschluss des Geschichtsstudiums mit dem Master of Arts im Legal History Program. Juristische Staatsexamina in Heidelberg und München. Promotion und Habilitation an der juristischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main, venia legendi für die Fächer Deutsche und europäische Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Kirchliche Rechtsgeschichte. 2007-2009 Mitglied im Leitungsgremium des Internationalen Max Planck-Forschungskollegs für vergleichende Rechtsgeschichte. 2009 Rufe an die Universitäten Würzburg, Konstanz, München und an die FU Berlin.
Seit 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Gelehrtes Recht, Deutsche und europäische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an der Universität München.
Forschungs- und Lehraufenthalte an der Scuola Superiore S. Anna, Pisa, an der École française de Rome sowie am Institut d'histoire de droit der Université Paris II (Panthéon-Assas). Auszeichnungen: Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Walter-Kolb-Preis der Stadt Frankfurt a.M. für die Dissertation, Heisenberg-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg der Universität Konstanz (2015-2016) sowie am Käte Hamburger Kolleg ‚Einheit und Vielfalt im Recht‘ (2022-2023). Brüder Grimm-Preis 2022 der Philipps-Universität Marburg.
Forschungsschwerpunkte: Grundlagen des bürgerlichen Rechts (insbes. historische und rechtsvergleichende Aspekte der Personengemeinschaften), Rechts- und Verfassungsgeschichte der italienischen Kommunen im Mittelalter, ius commune und gelehrtes Recht, Textüberlieferung und Editionsfragen juristischer Texte, mittelalterliches Handels- und Gesellschaftsrecht, Geschichte des Prozessrechts, Wissenschaftsgeschichte der Rechtsgeschichte, Naturrecht und naturrechtliche Argumente im juristischen Diskurs.
Näheres zum Internationalen Doktorandenkolleg finden Sie hier.
Im Rahmen des SFB "Vigilanzkulturen" werden Denuntiation und Rüge in der Theorie und Rechtspraxis des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit erforscht.
Diese prozesseinleitenden Verfahrensschritte werden jenseits strafrechtlicher Verfahren im engerem Sinn und anhand solcher Felder untersucht, auf denen die vormodernen Obrigkeiten Informations- und Kontrolldefizite aufwiesen. Die Aufmerksamkeit von Bürgern soll so in den Dienst übergeordneter Ziele gestellt werden.
Näheres zum SFB und zum rechtshistorischen Teilprojekt finden Sie hier.
Näheres zur Forschergruppe und zum rechts-/literarhistorischen Teilprojekt finden Sie hier.
Die Constitutiones Melphitanae, auch als Liber Augustalis (LA) bekannt, sind das von Kaiser Friedrich II. in Melfi im Jahr 1231 erlassene Gesetzbuch, mit dem das ius proprium für das Königreich Sizilien zusammengefasst und neu statuiert werden sollte. In der rechtshistorischen Forschung gilt dieses Gesetzbuch als ein wichtiges, zugleich auch trotz seiner verhältnismäßig frühen Entstehung besonders ausgereiftes Zeugnis der seit dem späten 12. und vor allem seit dem 13. Jahrhundert überall in Europa von einzelnen Herrschern erlassenen neuen Gesetzbücher. Nach vielen Studien über Inhalt, Eigenschaften und die Funktion der Konstitutionen von Melfi selbst, werden im Rahmen des Projekts die Glossen der “neapolitanischen Juristen” zu diesem Gesetzbuch untersucht und eine Edition des Glossenapparats vorgenommen. Das Forschungsvorhaben soll damit auch einen quellenkritisch fundierten Beitrag zu der aktuell in der Geschichts- und Rechtswissenschaft geführten Debatte um die Funktionen von Glosse und Kommentar als Gattungen rechtswissenschaftlicher Literatur leisten, indem es den Blick auf die Anfänge dieser speziellen Glossierungstätigkeit lenkt. Das Projekt stellt nicht nur einen Baustein zur Geschichte des Glossenapparats des LA dar, sondern bietet auch einen neuen Interpretationsschlüssel zur Anwendung und Wirkung der Constitutiones in der Stauferzeit. Da die Überlieferungslage dieser Glosse weit eher überschaubar ist als diejenige zur accursischen Glossa Ordinaria zum Corpus iuris civilis bietet die Edition die Möglichkeit, die Glossierungstätigkeit zu einem „neuen“ Gesetzbuch im Mittelalter zu beschreiben und dem seit jeher schwierigen Spannungsverhältnis zwischen dem herrscherlichen Selbstverständnis, wie es insbesondere in der Gesetzgebung zum Ausdruck kam, zur Bearbeitung des Gesetzbuchs durch die Rechtswissenschaft nachzugehen.
Näheres zum DFG Projekt finden Sie hier.
Die Reihe “Abhandlungen zur rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung“ setzt sich zum Ziel, rechtswissenschaftliche Untersuchungen jenseits aktueller dogmatischer Fragen in ansprechendem Layout und Format zu publizieren. Die Überzeugung der Herausgeber ist es, gerade durch die Beschäftigung mit den Grundlagen des Rechts weiterführende Erkenntnisse über Transformationsprozesse des Rechts, über implizite und explizite Gerechtigkeitspostulate und theoretische wie soziologische Voraussetzungen des Funktionierens von Recht zu gewinnen, und so mittelbar einen wichtigen Beitrag zur Analyse des aktuellen Rechts und seiner Institutionen zu leisten. Sowohl monographische Untersuchungen, etwa Dissertationen und Habilitationen, aber auch Forschungssammelbände auf den Gebieten der deutschen und europäischen Rechtsgeschichte, der Rechtsphilosophie und Rechtstheorie sowie zur (historischen) Rechtsvergleichung finden im Rahmen der Reihe ein ansprechendes Publikationsforum und adressieren interdisziplinär wie juristisch intradisziplinär interessierte Leserkreise.
Seit 2014 erscheinen die Bände 95ff. beim Erich Schmidt Verlag, Berlin. In der Reihe sind bislang folgende Bände erschienen:
Die älteren Bände 1-94 sind beim Verlag Schweitzer, Berlin, sowie beim Aktiv Druck Verlag, Ebelsbach verlegt worden. Eine Übersicht der erschienen Bände finden Sie hier.
Falls Sie ein Buch im Rahmen der Reihe veröffentlichen möchten, wenden Sie sich an die geschäftsführende Herausgeberin, Prof. Dr. S. Lepsius.