
Der letzte Termin der Vortragsreihe widmet sich Legal Tech in der Justiz.
- Thomas Goger (GenStA Bamberg): Legal Tech in der Verfolgung von CybercrimeGenerative KI, Decentralized Finance, Darknet oder Metaverse – Straftäter gehören meist zu den ersten, die neue Technologien für ihre Zwecke missbrauchen. Strafverfolgungsbehörden müssen auf Kriminalität, die auf die Möglichkeiten innovativer Technologien setzt, ihrerseits innovative Antworten finden. Das technologische Umfeld ist hochdynamisch. Eine enge Verzahnung von Strafverfolgung und Forschung und Entwicklung ist deshalb zwingend. In vielen Fällen helfen Tools "von der Stange" nicht weiter, kreative Entwicklungspartnerschaften sind deshalb gefragt.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern arbeitet seit mehreren Jahren mit europäischen Forschungsinstitutionen zusammen, um passgenaue Lösungen für die Anforderungen der Ermittler zu entwickeln. Einige dieser Partnerschaften und ihre Ergebnisse werden in dem Vortrag vorgestellt.
- Dr. Martin Apetz (BayStMJ): Strukturiertes Basisdokument - Erkenntnisse aus der Erprobung eines digital aufbereiteten Parteivortrags
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt von Bayern, Niedersachsen und der Universität Regensburg wird seit Anfang 2023 praktisch erprobt, in welcher konkreten Ausgestaltung und in welchen Fällen sich die Arbeit mit einem sog. Basisdokument als digitale Aufbereitung des Prozessstoffs für die Prozessbeteiligten als vorteilhaft erweist. Die zugrunde liegende Idee ist, dass das Basisdokument den gesamten Parteivortrag in strukturierter Form enthält und künftig an die Stelle des Austauschs von Schriftsätzen im Prozess treten soll. Die Erprobung erfolgt im Rahmen eines Reallabors an insgesamt vier Testgerichten (Landgericht Landshut und Landgericht Regensburg in Bayern, Landgericht Hannover und Landgericht Osnabrück in Niedersachsen) anhand eines eingeschränkt funktionsfähigen Prototypen, der nach den Methoden des User Centered Design von der Universität Regensburg entwickelt wurde. Im Rahmen des Vortrags soll über erste Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt berichtet werden.
Rückfragen richten Sie bitte an Frau Dr. Ann-Kristin Mayrhofer