Workshop Privatrecht

Der Workshop Privatrecht bietet ein Forum, um interessierten Kolleginnen und Kollegen die eigenen wissenschaftlichen Projekte vorzustellen. Wir streben einen zwanglosen Gedankenaustausch über Ideen an, die noch nicht fertig ausgearbeitet zu sein brauchen.

In den letzten Semestern fand der Workshop mittags statt – um 12:30 Uhr im Format „Brownbag Lunch“ – in der Regel mittwochs. Der Treffpunkt ist in der Ludwigstr. 29 in Raum 309.

Nächster Termin: Mittwoch, 15. Januar 2025

Wer regelmäßig über das Programm informiert werden möchte, kann sich auf unseren E-Mail-Verteiler setzen lassen. Assistierende und Wissenschaftliche Mitarbeiter der Juristischen Fakultät erhalten die Hinweise automatisch über den Assistierendenverteiler.

Programm im Wintersemester 2024/2025

DatumThema
Mittwoch, 16. Oktober 2024Marc Wiesner, LL.M. (Yale)

Ad hoc Publizität und empirische Rechtswissenschaft

Führt die Ad-hoc-Publizität Anleger in die Irre? Und löst der EU Listing Act den gordischen Knoten der Behandlung gestreckter Geschehensabläufe? Und was kann die empirische Rechtswissenschaft in dieser Hinsicht für die Normsetzung und Normauslegung leisten? Wie kann sich die empirische Forschung “smarter” Helfer bedienen und welche methodischen Fragen stellen sich bei der Verwendung von Large Language Models? Diesen und weiteren Fragen wollen wir am Beispiel der anstehenden Reform der Ad-hoc-Publizität durch das EU-Listing nachgehen.
Mittwoch, 6. November 2024PD Dr. Johanna Stark, M.Phil.

Politisches Gesellschaftsrecht

Die politische Indienstnahme des Gesellschaftsrechts durch den nationalen wie auch unionalen Gesetzgeber erfährt derzeit besonders große mediale und rechtspolitische Aufmerksamkeit. Unter dem Stichwort „politisches Gesellschaftsrecht“ wird eine Debatte auch darüber geführt, welcher Spielraum für politische Positionierungen gesellschaftsrechtlicher Akteure abseits wirtschaftlicher Rationalität besteht, wenn also solche Positionierungen auch prospektiv nicht mit den Ertragschancen des betroffenen Unternehmens verknüpft sind oder diesen gar entgegenlaufen. Der Vortrag nimmt diese Dimension von Indienstnahme des Gesellschaftsrechts durch von ihm adressierte Akteure in den Blick und fragt nach Handlungsspielräumen, die sich aus dem geltenden Regelungsrahmen insbesondere für Leitungsorgane von Aktiengesellschaften ergeben.
Mittwoch, 15. Januar 2025Dr. jur. Azur Coulmas

Das genehmigte Kapital – Segen für den Vorstand, Fluch für die Aktionäre?

Das genehmigte Kapital ermöglicht dem Vorstand einer Aktiengesellschaft, eine Kapitalerhöhung durchzuführen, ohne die Hauptversammlung einzuberufen. Dies bedeutet vor allem eins: schnell und flexibel auf Marktentwicklungen reagieren zu können. Für die Bestandsaktionäre birgt dies allerdings die Gefahr der Wertverwässerung, gegen die sie sich praktisch nicht wehren können. Während Aktionäre bei anderen Kapitalerhöhungen nach jüngerer Aktienrechtsreform die Bewertung der neu ausgegebenen Aktien rügen können, müssen die Aktionäre eine potentielle Falschbewertung bei einer genehmigten Kapitalerhöhung schlicht hinnehmen. Dies wirft Fragen auf: Warum unterliegt das genehmigte Kapital einer Sonderbehandlung im Vergleich zur herkömmlichen Kapitalerhöhung? Ist diese Sonderbehandlung erstens notwendig, damit das Instrument nicht seiner Hauptmerkmale entledigt wird und zweitens durch seine Funktionalität gerechtfertigt?

Kontakt

Der Workshop Privatrecht wird koordiniert von:

Eva Fischer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Diana Liebenau
Ass. jur. Diana Liebenau, LL.M. (Harvard)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Peter Zickgraf

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Programm vergangener Semester

  • Dr. Klaus Wiedemann: Die Preisfrage – Künstliche Intelligenz als Mittel der Preisbestimmung
  • Dr. Nada Ina Pauer: Zivilrechtliche Fragen des Data Act

  • Dr. Tobias Endrich-Laimböck, MJur (Oxford): Deliktische Klage ohne eigenes Recht
  • Peter Zickgraf: Sorgfaltspflichten und Haftung in der Lieferkette als Regelungsmodell
  • Ass. jur. Michael Primbs: Verbandsautonomie und die Grenzen des Informationsaustauschs zwischen Wettbewerbern im Profisport

  • Ass. jur. Diana Liebenau, LL.M. (Harvard): Bilderjurisprudenz – Visualisierung in gerichtlichen Entscheidungen als Rechts- und Methodenproblem
  • Dr. jur. Johannes Melchior Blaschczok: „The Legal Aspect of Virtual Money“ – Zu den Verordnungsvorschlägen der Kommission im Rahmen des Digital Euro Package
  • Dr. jur. Ann-Kristin Mayrhofer: Produkthaftung im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz
  • PD Dr. jur. David Paulus: „Diesel-Abgasskandal“ und deutsches Schadens(ersatz)recht

  • Dr. Matthias Lüdeking, M.A.: Subsumtion ohne Definition
  • Diana Liebenau, LL.M. (Harvard): Antisemitische Kunst im öffentlichen Raum – vom Schandmal zum Mahnmal und vom Denkmal zum Denk-mal-nach über den zivilrechtlichen Beseitigungsanspruch
  • Dr. Nina Schrott: Zur Feststellbarkeit und Systematisierung judikativer „Schlechtleistungen“ und ihrer Verortung zwischen Recht, Unrecht und Nichtrecht
  • Dr. Kristina Peters: Implikationen von Webers Wissenschaftstheorie für die Rechtswissenschaft

  • Dr. Elisabeth Heukenkamp, Maître en Droit: Die Kündigung im elektronischen Schriftsatz
  • Yero Sy: Das Schutzgut der informationsgestützten Marktmanipulation und seine Konsequenzen für die Auslegung des Marktmanipulationsverbots
  • Lisa Thalmeir: Elternautonomie und alternative Streitbeilegung: Die grenzüberschreitende Durchsetzung elterlicher Entscheidungen in Kindschaftssachen

  • Dr. Silvia Deuring: Einwilligungsschranken im Zivilrecht
  • Daniel Philip Deranco: Rückabwicklung von Zuschauerverträgen in der Corona-Pandemie
  • Tobias Grzeski: Unternehmerische Verantwortung in der Wertschöpfungskette: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

  • Charlotte Wendland, M. Jur. (Oxford): Lebzeitige Zuwendungen auf den Todesfall im Europäischen IPR
  • Richard Rachlitz, LL.M. (Stellenbosch): Wissen als Element des Tatbestands privatrechtlicher Normen
  • Dr. Patrick Zurth, LL.M. (Stanford): Die Usurpationslehre Pickers: Siegeszug ins digitale Zeitalter?

  • Moritz Reichert: Europäisierung der Prospekthaftung?
  • Tobias Bachmeier, LL.M. (Edinburgh): Die territoriale Reichweite der Verbraucherschutznormen der Brüssel Ia-VO und deren Verhältnis zu Drittstaaten
  • Eva Fischer: Die Nachfolgehaftung im Kartellrecht aus Sicht des Kohärenzgebots

Weiter zurückliegende Veranstaltungen, beginnend im Jahr 2004, sind im Archiv (PDF, 477 KB) aufgelistet.